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Wer coacht die Coaches?

  • Der Vater
  • 3. Okt.
  • 1 Min. Lesezeit
Coaches

Ich hatte einen Traum.



Ich sass in einem Konferenzraum aus Sichtbeton und Hoffnung. Vor mir ein Mann mit Headset, hinten ein Flipchart mit dem Wort „Jetzt!“.

Er sprach.

Ich weiss nicht mehr genau was.

Aber es war wichtig.

Und laut.


Denn Coaching ist nicht Beruf. Coaching ist Berufung.



Sie stehen da, mitten im Scheinwerferlicht von Beamer und Begeisterung, und werfen ihre Seelen in den Raum. Mit Präzision, Dringlichkeit und einem gewissen Risiko für alle Beteiligten.


Es gibt tausende von ihnen. Sie sehen sich ähnlich. Nicht gleich, aber ähnlich.

Man erkennt sie sofort.

Im Tram.

Im Co-Working-Space.

Im Bioladen.

Oder wie ich: am Blick.



Der Blick sagt:
"Ich könnte dir helfen. Auch wenn du mich nicht darum gebeten hast."


Und ich frage mich oft, fast schon gefährlich oft, denn bei mir ist inneres Stirnrunzeln mit echtem Energieverlust verbunden:



Wer coacht eigentlich die Coaches?



Wo gehen sie hin, wenn sie nachts aufwachen, weil ihre innere Mitte offline ist?


Gibt es für sie auch einen Retreat?

Einen Super-Coach?


Oder ein geheimes Zentrum im Jura, wo sie sich gegenseitig coachen im Kreis und schweigen, während eine Klangschale leise weint?


Ich glaube, es ist wie bei Zivilbillettkontrolleuren.

Sie sind überall.

Sie sehen aus wie wir.

Sie sitzen neben dir.

Sie hören mit.



Und plötzlich, ohne Vorwarnung, sagen sie:


„Wenn du willst, kann ich dir ein, zwei Tools zeigen.“


Aber ich will nicht.

Ich träume.


Und selbst dort, im tiefsten REM-Schlaf meines Seins, höre ich es flüstern:


„Was hindert dich daran, der beste Vater zu sein, der du sein kannst?“

Nichts, sage ich.


Ausser vielleicht: das Coaching.


Herzlichst,


Der Vater.

(Ein Mann ohne Flipchart, aber mit Haltung.)

 
 
 

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