top of page

Who the hell cares?

  • Der Vater
  • 14. Okt.
  • 1 Min. Lesezeit
Cigars and some champagne

Man hat mir erzählt, es habe in Jerusalem wieder eine jener Feiern gegeben, bei denen Geschichte und Groteske gemeinsam auf einem Stuhl Platz nehmen müssen. Herr Trump, der alte Showmaster im Massanzug, stand in der Knesset und schlug dem israelischen Präsidenten ernsthaft vor, seinem alten Freund Netanjahu einfach eine Begnadigung zu schenken: „Cigars and some champagne, who the hell cares?“


Man stelle sich das vor: Eine Weltbühne, auf der Moral und Macht Karten spielen und beide betrügen. Die Zigarre als Symbol politischer Freundschaft, der Champagner als sakramentales Getränk der Selbstverliebten. Und die Frage, wer sich eigentlich noch schert, beantwortet sich längst von selbst: Niemand, der eingeladen war.


Ich frage mich manchmal, ob diese Männer wissen, dass sie in einer Tragikomödie auftreten. Ob sie merken, dass der Applaus nur noch deshalb erklingt, weil man den Ausgang nicht findet. Es ist wie in einem schlechten Theaterstück, in dem der Vorhang einfach nicht fällt, weil der Hauptdarsteller sich weigert, den Text loszulassen.


Aber gut, vielleicht sind wir es, die zu ernst sind. Vielleicht ist das die neue Definition von Frieden: Man lacht gemeinsam über die Gesetze, die man bricht.


Und irgendwo, ganz hinten im Zuschauerraum, flüstert eine Stimme:


„Wer zum Teufel kümmert sich?“


Und die Antwort lautet:


„Niemand, und das ist das wirklich Tragische.“

 
 
 

Kommentare


bottom of page